Rocca Silvana (Castell'Azzara) |
Die Rocca Silvana liegt etwa einen Kilometer außerhalb des Zentrums des gleichnamigen Ortes in der Gemeinde Castell'Azzara. Diese Wehrburg, heute eine (teilweise wiederhergestellte) Ruine, war im Mittelalter die bedeutendste Festungsanlage der Aldobrandeschi im Gebiet des Monte Amiata. Ihre strategische Lage beruhte einmal auf der Nähe zu den Zinnober- und Quecksilbervorkommen, die bereits vor dem Jahr 1000 abgebaut wurden, und zum anderen auf der Tatsache, dass sie sich auf der Spitze eines 600 Meter hohen Hügels befand, der aufgrund der Felsschluchten uneinnehmbar war. Die Burg teilte in der Folgezeit das Geschick der Herrscherfamilie und ging von den Aldobrandeschi in S. Fiora an die Orsini in Pitigliano über. Auch die Belagerung durch Friedrich Barbarossa blieb ihr nicht erspart. Heute ist von der alten Burg sehr wenig erhalten. Immerhin konnte der im Laufe der Jahrhunderte fortlaufende Verfall dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten aufgehalten werden, die ihr zwar nicht den alten Glanz zurückgeben konnten, so doch einen Eindruck von der einstigen Burganlage vermitteln. An den konsolidierten Burgruinen kann man die Struktur der Festung ablesen. Das Wohnviertel ist von einem doppelten Mauerring umschlossen, der erste zum Schutz der Häuser, der andere trapezförmige zur Verteidigung des gräflichen Palastes. Im Osten, auf der Höhe des Haupteingangs, erhebt sich ein fünfeckiger Turm. Man nimmt an, dass er unmittelbar nach der Belagerung Barbarossas an das Hauptgebäude angefügt wurde, um die Sicherheit zu erhöhen. Gleich neben dem Turm, fast in der Mitte der zweiten Umfassungsmauer, befinden sich die Reste des gräflichen Palastes, der, ebenso wie die Qualität des ganz aus Bruchsteinlagen aufgeführten Mauergürtels, vom Reichtum und der Bedeutung der Eigentümer zeugt. Der Komplex war das gesamte 17. Jahrhundert hindurch noch bewohnt. Dann setzte der langsame Verfall ein. |